Im Rahmen des Festivals „Denken.Fühlen.Handeln – Ein Zukunftsfestival für planetarische Gerechtigkeit“ fand am 02.07.2025 der Workshop ,,Dialogisch im Konflikt‘‘ im Internationalen Begegnungszentrum Friedenshaus e.V. (IBZ) unter Leitung von Lilly Roll-Naumann und Nico Noltemeyer (ConflictA) statt. Gemeinsam mit den Teilnehmenden setzten sie sich mit dialogischen Spannungsfeldern auseinander. Im Mittelpunkt stand dabei die Frage: „Wie bleibe ich im Dialog, wenn mein Gegenüber etwas sagt, dem ich überhaupt nicht zustimme – mich vielleicht sogar wütend macht?“ In diesem Zusammenhang wurde aktiv über die Bedeutung von Dialog diskutiert. Eine teilnehmende Person bemerkte dabei treffend, dass Dialog nicht nur das Gegenteil von Monolog ist, sondern selbst Gespräche zwischen zwei Personen aus Monologen bestehen können. Der thematische Einstieg erfolgte über Fragen zu eigenen Konflikterfahrungen. Die Teilnehmenden schilderten persönliche Einblicke in herausfordernde Konfliktsituationen, in denen ein konstruktiver Dialog oft schwerfällt.
Eigene Impulse und Erfahrungen bereicherten die Diskussion und machten den Workshop greifbar und interaktiv. Inhaltich waren Themen wie Sexismus, Menschrechte und Rechte der Natur dabei.
Die Konfliktforscherin Lilly Roll-Naumann erklärte im Verlauf, dass bei einer Grenzüberschreitung die eigene Souveränität im Gespräch herausgefordert werde, sollte ein Gegenüber etwa beleidigend oder respektlos werden. Daher sei es wichtig, achtsam für die eigenen Empfindungen und Reaktionen zu bleiben, um die eigene Grenze im Blick zu behalten und verteidigen zu können. Auf der Reflexionsebene wurden Ansätze für einen konstruktiven und im Zweifelsfalldeeskalierenden Dialog zwischen zwei Menschen vorgestellt. Anstelle zu widersprechen und die eigene Position darzustellen, kann mit Fragen gearbeitet werden, um mehr über den*die Gesprächspartner*in zu erfahren: ,,Wie meinst du das?“; „Welche Bedeutung hat dieses Thema für dich?“ oder „Welche Erfahrung hast du mit dem Thema?“. Die erarbeiteten Ansätze wurden methodisch in einem Rollenspiel erprobt, das typische Spannungsfelder nachstellte und zeigte, wie sich aufgeladene Gespräche in konstruktive Bahnen lenken lassen. Mit zahlreichen Aha-Momenten und positiven Rückmeldungen, wurden die Ergebnisse für einen konstruktiven Dialog auf einem Flipchart festgehalten oder ergänzt.

Der Workshop konnte in einer aufgeschlossenen und vertrauensvollen Atmosphäre erfolgreich mit neu gewonnenem Wissen und frischen Denkanstößen abgeschlossen werden.
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Text von: Jessica Kengatharan und Nico Noltemeyer
Fotos © ConflictA