30.10.2025

Freiheit in Farbe – junge Menschen und die Sprache des Graffiti 2.0

,,Menschen können freier sein, wenn sie keine Normen erfüllen müssen.‘‘

Am 26. und 27. September 2025 fand an der Universität Bielefeld ein Graffiti-Workshop in Kooperation mit dem Projekt ,,angekommen in deiner Stadt Bielefeld‘‘ und mit großer Unterstützung des Zentrums für Ästhetik statt.

Mit Rückblick auf unseren ersten Workshop zum Thema, haben wir uns wieder viele große Fragen gestellt: Wie kann Freiheit beschrieben und gefühlt werden? Was kann Freiheit für die jeweilige Person oder Gruppe bedeuten? Verschiedene Methoden wie Punktabfragen und Klebezettel-Brainstorming brachten uns möglichen Antworten näher und regten zum Austausch an.

Direkt zu Anfang wurde es dementsprechend philosophisch. Freiheit wurde u.a. mit Gefühlen, dem Gesundheitsstatus einer Person, der eigenen Wahrnehmung und des jeweiligen Verständnisses von Leben verbunden. „Menschen können freier sein, wenn sie keine Normen erfüllen müssen.‘‘ lautet hier bspw. ein schriftlicher Beitrag. Es gab zudem Stimmen, die Freiheit als eine Art Grundsicherung in einem demokratischen, staatlichen Gefüge definieren – ,,Menschen sind frei, weil Gesetze sie schützen.‘‘

Anschließend fokussierten wir die eigenen Kunstwerke, die im Laufe des Wochenendes entstehen sollten. Die Künstlerin MARLA gab eine kleine Einführung in die Geschichte des Graffiti und verteilte Bildbände sowie erste Vorlagen.

Schritt für Schritt zeichneten die Teilnehmenden ihre Entwürfe, radierten hier und da an Details, färbten mit verschiedenen Materialien und intensiven Tönen und verglichen anschließend neugierig ihre Ergebnisse.

Einzelne Stimmen und weitere Eindrücke

Die jungen Künstler*innen konnten ihrer Kreativität freien Lauf lassen und ihre ganz persönlichen Vorstellungen, Gefühle und Gedanken in Farben verwandeln.

Während des Prozesses haben wir sie begleitet und nachgefragt:

Welche Ideen stecken hinter den Motiven? Was bedeutet Freiheit für jede*n Einzelne*n?

Die Antworten waren so vielfältig wie die entstandenen Kunstwerke selbst; von starken Symbolen über fantasievolle Szenen bis hin zu ganz persönlichen Botschaften. In den folgenden Beiträgen findet sich eine Auswahl ihrer Werke mit den zusammengetragenen Gedanken und Inspirationen, die sie dazu bewegt haben.

Text von: Nico Noltemeyer, Uedian Gavan, Jessica Kengatharan

Fotos © ConflictA