Donnerstag, 02. Oktober 2025, 14 bis 15:30 Uhr, online via Zoom
Die Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen am 14. September 2025 sind angesichts des Erfolgs rechter Parteien im Superwahljahr 2024 von großer Bedeutung für die demokratische Entwicklung im bevölkerungsreichsten Bundesland.
Im Rahmen einer gemeinsamen Veranstaltung des Wissensnetzwerks Rechtsextremismusforschung (Wi-REX) und der ConflictA werden die Wahlergebnisse eingeordnet und zentrale Fragen diskutiert: Welche Rückschlüsse lassen sich hinsichtlich des Rechtsextremismus in NRW ziehen, wo und warum waren rechtsextreme Gruppen und Parteien erfolgreich, welche gesellschaftlichen Entwicklungen haben dies begünstigt und in welchen Kommunen konnten durch welche Handlungsstrategien Resilienz gegen Rechtsextremismus aufgebaut werden?
Ergänzend werden Erfahrungen aus Ostdeutschland miteinbezogen, um sich besser auf einen möglichen Einzug der äußersten Rechten in die Kommunalparlamente vorzubereiten und geeignete Gegenmaßnahmen zu diskutieren.
Diskutiert wird mit Prof. Dr. Andreas Blätte, Dr. Cathleen Bochmann, Tobias Hauswurz und Prof. Dr. Andreas Zick. Moderiert wird von Prof. Dr. Beate Küpper.
Die Referent*innen:
Andreas Blätte studierte Politikwissenschaft, Volkswirtschaftslehre und Europarecht und war anschließend wissenschaftlicher Mitarbeiter sowie interimsweise stellvertretender Direktor der Erfurt School of Public Policy (ESPP) an der Universität Erfurt. Seit 2009 ist er an der Universität Duisburg-Essen tätig, zunächst als Juniorprofessor für Politikwissenschaft und seit 2015 Professor für Public Policy und Landespolitik. Seine Forschung beschäftigt sich vor allem mit Politik in Nordrhein-Westfalen, dem Vergleich von Politik zwischen verschiedenen Bundesländern, dem Zusammenspiel von Politik auf mehreren Ebenen sowie mit Fragen rund um Migration und Integration.
Cathleen Bochmann studierte Politikwissenschaft, Philosophie und Kommunikationswissenschaft an der Technischen Universität Dresden und promovierte dort 2017 zum Thema Instabilität politischer Institutionen. Von 2009 bis 2022 war sie an der Professur für Politische Systeme und Systemvergleich der TU Dresden tätig und baute dort unter anderem das „Kompetenzzentrum Krisen-Dialog-Zukunft“ auf, das Kommunen und Behörden mit Schwerpunkt auf Ostdeutschland in Konfliktlagen begleitet. Seit 2022 ist sie wissenschaftliche Koordinatorin und Projektleiterin bei der Aktion Zivilcourage e.V. im Projekt „Zivilgesellschaft stärken und schützen“, das kommunale Schutzkonzepte gegen Bedrohungslagen für demokratisch Engagierte entwickelt.
Tobias Hauswurz hat an der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen Journalismus studiert und beim Lokalradio Emscher Lippe volontiert. Seit 2021 arbeitet er als Community-Manager bei CORRECTIV, hat in diesem Rahmen Austauschformate für lokale Medien-Starter und unabhängige Lokalmedien aufgebaut und 2022 gemeinsam mit Pauline Tillmann das Handbuch „Lust auf Lokal“ veröffentlicht. Mittlerweile leitet er mit Spotlight Gelsenkirchen die erste dauerhafte Lokalredaktion von CORRECTIV und ist darüber hinaus tief mit seiner Heimatstadt Gelsenkirchen verbunden.
Andreas Zick studierte Psychologie und evangelische Theologie an der Ruhr-Universität Bochum, promovierte 1996 in Marburg zum Thema Vorurteile und Rassismus und habilitierte sich 2009 an der Philosophischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Nach mehreren wissenschaftlichen Stationen ist er seit 2008 Professor für Sozialisation und Konfliktforschung an der Fakultät für Erziehungswissenschaft der Universität Bielefeld und leitet seit 2013 das Institut für Interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG), zu dem seit 2024 auch die Konfliktakademie ConflictA gehört. Seine Forschungsschwerpunkte sind Diskriminierung, Gewalt, Menschenfeindlichkeit und Vorurteile; zudem ist er in zahlreichen wissenschaftlichen Beiräten und Gremien aktiv.
Moderation: Prof. Dr. Beate Küpper (Hochschule Niederrhein/Projekt Wi-REX Transfer)